Freitag, 22. Februar 2013

die Depri lauert

Ich beginne den Tag damit, dass ich schon mal gar nicht aufstehe. Zwar bin ich wach und anwesend, habe auch schon eine Sport-Entschuldigung geschrieben und einen halben Kaffee getrunken.
Auch das erste Marmeladenbrot ist gegessen und die morgendliche Tabletten-Ration ist einverleibt (wobei mir der Gedanke kam: wenn ich die ADs nicht nehmen würde, die mich "munterer" machen und als Nebenwirkung Wasseransammlung haben, dann bräuchte ich wahrscheinlich das Diuretikum gar nicht, das den Blutdruck etwas senkt und entwässert.... WÄH!!!)
Aber ich bin noch nicht "aufgestanden".
Ich habe schon 58 Minuten mit dem Mütterlein telefoniert (nur kuz wollte ich etwas fragen) und dabei geschimpft und ein bisschen gejammert. Geratscht natürlich auch und Späßchen gemacht.
Aber ich sitze noch im Nachtgewande auf dem Bett, barfuß und noch nicht geduscht, mit "unterschwellingen Schnee-Kopfschmerzen" (dabei scheint heute sogar die Sonne und es ist wirklich _hübsch_ anzusehen, das Flöckchentanzen da draußen).
Keine vorbildliche Hausfrau bin ich. Aber schon gaaaaaar nicht. In der Küche warten die Einkäufe von gestern abend, gewaschene Wäsche, ein Korb im Gang und einer in der Maschine, schreien "TROCKNEN!!", die Wollmäuse sind Staubratten und es ist kalt. Überhaupt ist alles ach und bäh.
Dabei weiß ich ja, dass nicht-in-die-Gänge-kommen eins der grundfalschen Dinge ist. Ja, weiß ich!
Heißt aber nicht, dass ich es ändere.
Nicht sofort.
Mpf.

2 Kommentare:

  1. Los! Aufstehen! Zackzack! Zieh die schwarzen, geerbten Schuhe an und marschiere eine Runde um den Block.
    Macht den Kopf frei! Vertreibt die Depri! Reguliert den Blutdruck und den ganzen anderen Kram.
    Wenn eine Runde nicht hilft, drehste noch eine.

    Mir hilft laufen immer! Selbst wenn es erst mal ganz schwerfällt und die Angst mich
    am liebsten zu Hause festnageln möchte.

    Aber ich finde ich sehr mutig! Ich lege mich mit der Depri nie ins Bett. Erstens kann ich sowieso nicht schlafen und zweitens habe ich Angst dann nie wieder aufzustehen.

    Wirklich! ... trotz der Worte ... ♥allerliebste Grüße
    Pia

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    1. Danke Dir, liebe Pia!
      Das ist genau das, was ich brauche... jemand, der mich "einfach" mal los schickt.
      Ja, ich WILL eigentlich gehen, aber der Schweinehund lässt mich nicht. Zu sehr baut er sich auf und sagt: was willst du denn? Hundert Meter weit wirst du kommen, wenn überhaupt.
      Ich fühle mich eingeengt und beobachtet, wenn ich das Haus verlasse. So egal wie es mir sonst auch ist, was die *Leute* denken, reden und tun, alleine spazierengehen habe ich immer noch nicht geschafft. Der Hund läuft schon regelmäßig auf und davon, weil ich so schwach bin, er beißt sich ein Loch nach dem anderen durch den Zaun und zeigt mir, wo man hin sollte, der ist auch nicht depri, nicht ein kleines bisschen. Am Wochenende raffe ich mich manchmal auf und gehe mit dem Ehegesponst eine kleine Runde. Aber auch das nicht regelmäßig. Aber ich weiß, ich muss jetzt handeln.
      KRIEGEN soll sie mich nicht, die doofe....
      Ich habe übrigens eher die Angst,nicht mehr nach Hause zu kommen. Also NIE mehr....

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Frau Müller... (und DU sagen, bitte ;) ) über 40, drei Kinder, Haus, Mann, Garten und Hund. Und einen Job, denn es reicht ja nie.... Alltäglicher Wahnsinn, Höhen, Tiefen. Rudern gegen die Depression. Leben mit Ängsten, Kampf gegen Übergewicht.

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